2010.06.15: Grafschafter Nachrichten: 15.06.2010: Auch der Zweite tanzt vor Freude
Völkerball: Georgsdorf glücklich über deutschen Vize-Titel – Borussia Ringe beeindruckt

Viel Lob gab es nach der deutschen Jugend-Meisterschaft für die Organisatoren SG Borussia Ringe. Die Völkerballerinnen des Gastgebers schafften den Sprung aufs Treppchen.

Von Gerold Meppelink - Emlichheim. Wenn in der Emlichheimer Vechtetalhalle eine sportliche Großveranstaltung läuft, dann handelt es sich häufig um Volleyball. Am Wochenende war die Halle jedoch fest in der Hand von Völkerballspielerinnen, die ihre deutsche Meisterschaft der A/B-Jugend ausspielten. An den Start gingen zwölf Vereine.
Das Völkerballspiel, das viele als Kind auf der Straße gespielt haben, hat nicht mehr viel gemein mit dem sportlichen Wettkampf. Seit der Anerkennung zu einem offiziellen Wettkampfspiel vor 25 Jahren hat es sich unter dem Dach des Deutschen Turnerbundes zu einer modernen Spielform für Mädchen und Frauen entwickelt, bei der Reaktionsschnelligkeit, Ausdauer, Gewandtheit, Fangsicherheit, Wurfgenauigkeit und taktisches Geschick gefragt sind. Davon konnten sich die zahlreichen Zuschauer während der zwei Tage in Emlichheim überzeugen: Sie erlebten rasante Spiele – und einen Überraschungs-Vizemeister.
Immerhin hatte der TSV Georgsdorf das Finale gegen Titelverteidiger TV Eppelborn erreicht. Den ersten Satz entschieden die fangsicheren Saarländerinnen zwar klar für sich, im umkämpften zweiten Satz aber waren die Georgsdorfer Mädchen ein gleichwertiger Gegner. Als beide Mannschaften nur noch eine Spielerin in ihrem Feld hatten, gelang den Eppelbornerinnen der entscheidende Treffer. Enttäuscht waren die Georgsdorferinnen jedoch nicht: Gemeinsam mit dem Sieger tanzten sie aus Freude über den zweiten Platz auf dem Feld. „Das ist einfach der Hammer, es ist alles prima gelaufen“, sagte Trainerin Anne Jakobs, und ihre Co-Trainerin Ramona Joostberends ergänzte: „Wir sind absolut überrascht, aber zum Schluss waren wir echt platt.“ Immerhin standen die Mädchen in den elf Spielen insgesamt etwa fünf bis sechs Stunden auf dem Feld.
Die ersten beiden Qualifikationsrunde waren für die drei Grafschafter Mannschaften gut gelaufen: Borussia Ringe und Cosmos Getelo erreichten ebenso wie der TSV und der vierte niedersächsische Vertreter aus Altenoythe die Zwischenrunde der sechs besten Mannschaften. Die Georgsdorfer Mädchen schafften hier die große Überraschung, belegten mit 3:1 Punkten den ersten Platz und zogen ins Endspiel ein. Getelo (1:3) wurde Dritter. In der anderen Gruppe waren die Ringerinnen glücklich über ihren zweiten Platz (1:3 Punkte), den sie knapp vor den punktgleichen Altenoytherinnen belegten.
Cosmos Getelo, das in der Zwischenrunde Pech hatte, gewann das Spiel um Platz fünf gegen Altenoythe. Im Duell um Platz drei machten die Ringer Fans ordentlich Stimmung. Allerdings lief es gegen Heusweiler im ersten Satz gar nicht gut, die große Kulisse machte den Spielerinnen doch zu schaffen. In den nächsten beiden Sätzen legten sie ihre Nervosität jedoch ab und drehten unter dem großen Jubel der Fans das Spiel. „Wir sind total glücklich und haben unser großes Ziel erreicht, einmal auf dem Treppchen zu stehen“, sagte Gea Zager, und Spielerin Carmen Lamann betonte: „Ohne die super Unterstützung unserer Fans hätten wir das nicht geschafft.“
eben den Siegerpokalen wurde ein Fairnesspokal vergeben, den die Samtgemeindebürgermeisterin Daniela Kösters dem TV Humes überreichte. Von allen Seiten ernteten die Ringer Organisatoren mit den 40 Helfern großes Lob. Die Mannschaften waren in der Realschule untergebracht, und in der Schulmensa gab es eine sportlergerechte Verpflegung.

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