2013.01.08: Der krasseste Außenseiter ist der strahlende Sieger
Der TSV Georgsdorf gewinnt in Wietmarschen den JBW-Cup – 3:2 im Finale gegen Union Lohne



Grafschafter Nachrichten - Von Daniel Buse - Wietmarschen. Der Kleinste ärgert den Größten: Beim Hallenfußball-Turnier um den JBW-Cup in Wietmarschen hat sich mit dem TSV Georgsdorf überraschenderweise die klassentiefste Mannschaft durchgesetzt. Den Titel holte sich das Team aus der 1. Kreisklasse durch einen 3:2-Erfolg im Penaltyschießen gegen den Landesligisten Union Lohne. Am Ende reichte den Georgsdorfern ein Sieg in fünf Spielen über jeweils zwölf Minuten – und ein starker Torwart Patrick de Vries. „Wir sind ganz besonders stolz auf diesen Erfolg“, kommentierte Trainer Albert Evers den Triumph aus TSV-Sicht. Den dritten Platz holte sich der Heseper SV durch ein 2:1 gegen den SV Dalum.

Im Finale hatte Fabian Veltmaat zunächst den Favoriten aus Lohne in Führung gebracht, doch Georgsdorfs Torwart Patrick de Vries glich mit einem Fernschuss aus und sorgte für das Penaltyschießen, in dem er zunächst den Versuch von Klaus Lammers abwehrte und dann selbst traf. Als Fabian Veltmaat dann für Union seinen Schuss über den Kasten setzte, war der Sieg des Außenseiters perfekt. „Beim Hyundai-Cup und Peters-Cup haben wir einen engen Kader gehabt. Heute war es besser“, nannte Trainer Evers eines der Erfolgsgeheimnisse des Siegers. Der TSV versuchte außerdem, bei Ballbesitz seinen Torwart am Spiel zu beteiligen und dadurch die Kugel länger in den eigenen Reihen zu halten. „Das habe ich vor 20 Jahren aus Holland mitgebracht“, sagte der Georgsdorfer Coach. Seine Mannschaft spielte in der Defensive diszipliniert und nach drei Spielen reichten zwei erzielte Tore zum Weiterkommen ins Halbfinale.

Den Sprung unter die letzten Vier schafften die beiden Bezirksligisten ASC Grün-Weiß 49 und SV Wietmarschen hingegen nicht. Für den Veranstalter war das Turnier nach zwei Niederlagen schon vor dem letzten Gruppenspiel gelaufen. „Schade für die Zuschauer“, fand das SVW-Trainer Gert Goolkate. „Nach vorne haben wir gar nicht schlecht gespielt, aber in manchen Aktionen hätten wir cleverer sein müssen“, fügte er hinzu. Im letzten Auftritt gegen Füchtenfeld sorgte Timo Olthoff mit seinem Tor 25 Sekunden vor dem Ende wenigstens noch für den standesgemäßen 3:2-Sieg der Wietmarscher und die ersten – wenn auch wertlosen – Punkte.

In den beiden Halbfinalspielen ging dann die Risikobereitschaft der Mannschaften stark zurück. Nach einem 0:0 zwischen Lohne und Dalum und einem 1:1 zwischen Georgsdorf und Hesepe musste das Penaltyschießen entschieden. Und auch im Finale gab es nach zwölf Minuten keinen Sieger. „Das Penaltyschießen ist eine 50:50-Sache“, ärgerte sich Lohnes Trainer Hardy Stricker nicht besonders über den zweiten Platz. „Die Jungs haben heute nicht schlecht gespielt, aber im Finale hätten wir mehr machen müssen“, befand er. Immerhin konnte sich Daniel Kerlin aus seinem Team über den Titel des besten Torschützen mit drei Treffern freuen.
(c) Grafschafter Nachrichten 2013. Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG.

Zurück